Vergleich zwischen FR205/305 und Edge605/705

Bei Edge605/705 und FR205/305 muß man sich jeweils entscheiden zwischen einer Version ohne oder mit Pulsgurt. Das macht den inhaltlichen und preislichen Unterschied zwischen den Geräten innerhalb einer Bauserie aus. Ansonsten sind sie jeweils baugleich. Warum allerdings die farbige Gestaltung der Außenhaut so einen enormen Preisunterschied innerhalb der Edge-Serie ausmacht, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Sowohl der FR305 als auch der Edge705 sind obendrein kompatibel mit einem Gerät zur Messung der Trittfrequenz.
Darüber hinaus kann der Edge noch mit Hilfe eines kompatiblen Gerätes die Energieleistung ermitteln. Das kann ein FR nicht.
Trittfrequenzsensor und Leistungsmeßgerät müssen zusätzlich gekauft werden, sind aber nur im Fahrsport interessant und anwendbar.

Das Einrichten von Profilen ist in Edge und Forerunner bis auf kleine Details identisch.
Allerdings werden im FR einige Einstellungen den 3 Sportarten Laufen, Radfahren, Andere speziell zugeordnet und daher in einer etwas anderen Menüführung vorgenommen. Im Edge gibt es diese Unterscheidung nicht.
Auch die Datenfelder werden im FR für jede der 3 Sportarten separat eingerichtet. Im Edge wird einmal eingerichtet. Fertig. Das sehe ich beim Edge als Nachteil. Ich schätze es sehr, daß ich im Forerunner drei verschiedene auf unterschiedliche Situationen zugeschnittene Kombinationen von Datenfeldern einrichten kann.

Auch Trainingseinstellungen wie z.B. Auto-Lap, Distanzalarm, Tempobereiche, Belastungsbereiche und anderes werden beim FR "dreigleisig" eingerichtet, während es dafür im Edge nur eine Möglichkeit gibt.

Die Handhabung von verschiedenen Programmfunktionen wie

- Training starten/stoppen/abspeichern
- Autopause
- Training in einen Kurs umwandeln
- Position speichern
- Koordinaten eingeben
- zurück zum Start
und anderes mehr

sieht bei den beiden Geräten dagegen sehr ähnlich aus.
Wer sich mit dem einen Gerät auskennt, wird sich mit dem anderen Gerät auch bald zurecht finden. Der Zugriff ist im Edge aber auf mehr Knöpfe verteilt.

Und es gibt auch sonst noch so einige Unterschiede.

Die Inhalte der anzeigbaren Datenfelder von FR und Edge stimmen in hohem Maße überein.
Datenfelder, die sich auf das Leistungsmeßgerät beziehen, fehlen natürlich im FR. Da sie beim Wanderreiten, Distanzreiten und Laufen nicht benötigt werden, ist das für diese Zielgruppe uninteressant.

Der Edge kann dafür nicht auf PACE umgestellt werden und dementsprechend die Felder, die sich im FR auf diese Maßeinheit beziehen, nicht anzeigen. Für ambitionierte Distanzreiter und Läufer ist das ein Nachteil. Ich könnte mit diesem Manko leben, da ich mich bislang vorrangig mit der Maßeinheit km/h orientiere.

Der barometrische Höhenmesser des Edge ist dagegen wieder ein Vorteil, der nicht nur für Radfahrer sondern auch für Wander- und Distanzreiter ein großes Plus darstellt.

Wie gut ein kleiner Kartenausschnitt (Edge) gegenüber einem kartenlosen Gerät (FR) die Orientierung verbessert kann ich nicht beurteilen. Das muß man life erproben. Daß die Kartenanzeige in bestimmten Situationen einen großen Vorteil darstellt, ist dagegen längst klar gestellt.
Offene Frage zum Thema Karte:
Mit welchen Karten arbeitet der Edge605/705. ? Kann man Karten austauschen? Wie richtet man die auf dem Edge ein? Darüber läßt einen die Betriebsanleitung im Dunkeln. Da Carlos dazu einiges schrieb, erwähne ich mal nur so lapidar, daß da was geht.

Kompassanzeige und daran gekoppelte Peilfunktion sucht man in der Bedienungsanleitung des Edge vergeblich. Wenn sie tatsächlich fehlt, ist das ein sehr großer Nachteil des Edge. Der Edge kann zwar mit einer Straßenkarte die Route  zum Zielpunkt berechnen. Doch was mache ich abseits der Straßen? Die Peilfunktion des GPS -Kompass ist ein Riesenplus für den Forerunner.

Der Edge läßt sich als USB-Massenspeichergerät einsetzen und sein Speicherplatz mit einer Micro-SD-Karte erweitern. Das geht mit einem FR nicht. Ein Plus für den Edge. Das fällt aber erst auf mehrtägigen Touren ins Gewicht. Dann wird es im Speicher des FR allmählich eng. Oder täuscht das und der Speicher wird gar nicht für die Trackaufzeichnung genutzt?

Über den Rundenspeicher wird keine Aussage gemacht.
Auch darüber, wie vorbereitete Kurse und Routen den Speicher belegen, findet man keine direkte Aussage.

Die Angaben aus dem Handbuch des Forerunners lassen sich damit nicht so ohne weiteres vergleichen.
100 benutzerdefinierte Wegpunkte speichert der ebenfalls.
An Trackpunkten können im ActiveLog gut 13.600 gespeichert werden. Das hab ich durch Beobachtung ermittelt. Bei meinem Bewegungsmuster dürfte das im sogenannten "intelligenten Aufzeichnungsmodus" für die Aufzeichnung von etwa 15 Stunden Wanderritt "dicke" ausreichen (reine Reitzeit, Aufzeichnung in Pausen per Auto-Pause oder Stop ausgeschaltet). Hier habe ich geschildert, wie sehr diese Aufzeichnungskapazität von verschiedenen Umständen abhängt.
Der Rundenspeicher faßt 1.000 Runden.
Für Kurse und Routen gibt es im Forerunner vorm Hersteller nicht näher beschriebene aber beobachtbare Speicherbereiche.

Der Speicher des Forerunners ist definitiv kleiner, als der des Edge. Doch die Kapazität für das ActiveLog scheint mir nicht wesentlich größer zu sein. Wie man im Edge auf ca. 500 Stunden Trainingshistorie kommen kann, erschließt sich mir im Moment noch nicht. Ob das möglicherweise nur gelistete Leistungs-Daten (wie im Rundenspeicher des FR) ohne GPS-Daten sind, geht aus der Gerätebeschreibung nicht hervor.


Wie der FR, arbeitet der Edge mit *.crs-Dateien. Gleichzeitig kann der Edge aber auch das Format *. gpx  lesen. Das Plus für den Edge sehe ich da jetzt nicht so groß, da sich gpx -Dateien mit einem Converter leicht in crs-Dateien umwandeln und in den FR oder das GTC  laden lassen.


Das sind so meine ersten Eindrücke beim Gerätevergleich.

Mein persönliches Fazit:
(Da kann gern jeder anderer Meinung sein.)

Außer Kartenanzeige und barometrischem Höhenmesser würde mir der Edge keine Vorteile bringen, die für mich von Bedeutung sind. Und die wären durch (kleine/große?) Nachteile erkauft.
Der Preisunterschied zwischen Forerunner und Edge ist nicht ganz unerheblich. Hätte ich keine Geräte, würde ich eine Weile grübelnd abwägen. - - - Aber ich bin mit meinem Equipment sehr zufrieden.

An einem "normalen" Navi würden mir die Trainingsfunktionen definitiv fehlen.
In dem Gelände, in dem ich mich bewege, komme ich bislang ohne Kartenanzeige auf dem Navi sehr gut zurecht. Die Peilfunktion leistete mir schon gute Dienste. Die Kursnavigation ist einfach klasse, verlangt aber gute und unter Umständen zeitintensive Vorarbeit. Aber muß man die nicht auch dann investieren, wenn man mit einem Gerät los zieht, das eine Karte anzeigt?
Nach ausgiebiger Beschäftigung mit der Kartenanzeige auf dem PDA und dem GarminVistaHCx muß ich sagen, daß im Zweifel die Papierkarte für mich unverzichtbar ist (Stichpunkt Übersicht und weiträumige Orientierung).

Ein barometrischer Höhenmesser beeinflußt die Aufzeichnung der Höhendaten. In Gebieten oder bei Sportarten, wo die Anzeige des Weggefälles von größerem Interesse ist, ist der barometrische Höhenmesser ein Muß.  Auch das HCx besitzt einen. Doch bislang beachte ich ihn unterwegs nicht. Und ich werte bislang auch keine Höhenprofile aus. Für mich ist diese Funktion also kein "Lockmittel".

Viele Grüße
Eli